22.05.2016

Drittes Spiel der WJB in Chemnitz

PSV Chemnitz - HC Niesky 1920 4:1 (3:0)

31. Minute: 1:0 PSV Chemnitz
32. Minute: 2:0 PSV Chemnitz
35. Minute: 3:0 PSV Chemnitz 7-m-Ball
46. Minute: 4:0 PSV Chemnitz
56. Minute: 4:1 Henriette Krone

 
Am Sonntag, dem 12.06.2016, musste die weibliche Jugend B des HCN zum fälligen Punktspiel zum Meisterschaftsfavoriten nach Chemnitz. Es gab die erwartete Niederlage, aber wie sie entstand hinterlässt mehr als einen bitteren Beigeschmack.
 
Im Hinspiel hatten sich beide Mannschaften 1:1 unentschieden getrennt, übersetzt heißt das Chemnitz hatte zwei Punkte verloren. Da auch in Chemnitz ein harter Kampf zu erwarten war, hatten wir uns darauf vorbereitet auch in Chemnitz einen Schiedsrichter von unserer Seite zu stellen. Das gleiche Recht hatten wir den Chemnitzern in Niesky übrigens nach deren Nachfrage selbstverständlich auch eingeräumt. Hier wurden aber die Feldausschreibungen hervorgeholt und darauf bestanden, dass die Heimmannschaft beide Schiedsrichter stellt. „Wir haben extra Nachwuchsschiedsrichter bestellt, die Spielpraxis brauchen und extra angereist sind!“ Letztendlich Pfiff aber der Co-Trainer der Chemnitzer mit einem ebenfalls deutlich dem Nachwuchsalter entwachsenen Partner…?
 
Der erste Chemnitzer Angriff rollte auf unser Tor und die Schiedsrichter gaben Ecke für Chemnitz, Vergehen Schlägerschlagen im Verteidigungsviertel. An und für sich richtig, aber bereits beim ersten Angriff ohne ein vorheriges Foul dieser Art, mehr als zweifelhaft. Wie sollte das weitergehen, wo blieb das Fingerspitzengefühl für Entscheidungen in der Folge? Aber das zählte nicht, bis zum 4:0 nach 60 Minuten wurde mehr als einseitig gepfiffen. Höhepunkt die Vergabe eines 7-m-Balles an die Chemnitzer Elf. Der Ball wurde Anna im eigenen Strafraum nach einer kurzen Ecke für Chemnitz an das Schienbein geschlenzt und der Schiedsrichter erkannte ohne Zögern auf Strafstoß. Anna stand zu diesem Zeitpunkt einen Meter vor der Torlinie und auch seitlich einen Meter neben dem Tor. Auf der Torlinie befand sich noch unsere Torhüterin. Ecke mehr als gerechtfertigt, aber niemals 7m.
 
Schlägerschlagen, Fußfehler, nach Freistoßentscheidungen nicht ruhende Bälle, all das wurde auf Gastgeberseite mehr als einmal wohlwollend übersehen. In der Halbzeit kamen die Nieskyer Mädchen total verunsichert  vom Platz und fragten, was sie denn überhaupt noch tun dürfen. Alles würde gegen sie gepfiffen werden. Gleichzeitig kam der ältere Nachwuchsschiedsrichter auf uns zu und sagte, er bräuchte von uns keine Weiterbildung. Nur zehn Meter weiter wartete dann der Chemnitzer Trainer auf ihn und erklärte ihm in der Halbzeitpause mit der Taktiktafel in der Hand, was die Nieskyer Mädels alles für Fehler gemacht hätten, die er nicht gepfiffen hat.
 
Und so ging es dann auch in der zweiten Halbzeit weiter. Frieda und Henriette wurden immer von zwei Gegnern angegriffen. Während eine ihren Schläger vor Friedas Beine hielt, versuchte die andere den Ball wegzuspitzeln. Es gab keinen Schutz für die Nieskyer Stürmerinnen in Form von Freischlägen, Ecken oder Karten. (Beweis? Schaut euch das Foto D72_5080 in der Galerie an.)
 
Sicher war der 4:1 Sieg für die Chemnitzer letztendlich verdient, sie waren und sind die bessere Mannschaft. Aber das Ganze hatte nichts mit einem „fairen Spiel“ zu tun. Besonders bemerkenswert ist die Geste mit dem zweiten Schiri (gegenseitiges Pfeifen), die wir in Niesky auf Nachfrage selbstverständlich akzeptiert hatten. Der mittlerweile übertriebene Ehrgeiz und der Geschmack des Organisierens des Sieges hat nichts mehr mit einem schönen Hockeyspiel zu tun.

Bemerkenswert aber trotzdem der Kampfgeist der Mädchen und der Willen, trotz aller Widrigkeiten so viel wie möglich aus Chemnitz mit zu nehmen. Die letzten zehn Minuten waren wir gut unterwegs und hätten nach Jettes Anschlusstreffer auch durch Toni und Frieda noch das Resultat verbessern können. Leider konnten wir im ganzen Spielverlauf trotz vieler Bemühungen nur eine Ecke bekommen und so blieb es dann letztendlich beim deutlichen Chemnitzer Sieg. In jedem Fall auch verdient doch so machts keinen Spaß.

Für den HC Niesky traten an:
Janine Gallitzdörfer und Sarianna Mätzschke im Tor; Anna Mitschke, Hanna Bieniek, Lilly Seifert, Laura Gloßmann, Lisa Linger; Lilly Recknagel, Antonia Morche, Ida Dietzel, Melanie Boksberger; Frieda Mitschke, Lea Riediger, Lena Geier, Nancy Förster, Leonie Mimus und Henriette Krone (1)

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